In unserer Vorstellung sehen wir den Müller mit Zipfelmütze beschaulich aus dem Fenster gucken. Der Eindruck aber täuscht.
Oft prüfte er das Wetter. Wehte kein Wind oder zuviel, wurde in der Windmühle nicht gemahlen. War der Mühlbach trocken, konnte die Wassermühle nicht arbeiten.
Oder er wartete auf Kundschaft.
Jeder kennt das Sprichwort: wer zuerst kommt, mahlt zuerst. Es ist eines der ersten fixierten Gesetze des Mittelalters, denn oft mußte der Müller den Streit schlichten, wessen Korn zuerst gemahlen werden sollte.


Oft wird In Mühlen noch das Korn wie früher
auf Stein gemahlen.
Solches Mehl verarbeitet unsere Bäckerei gern
zu den traditionell hergestellten Produkten.
Auf allen Säcken kann man die Typisierung
des Mehls erkennen. Die Ermittlung der Type
erfolgt durch die Bestimmung des Mineralstoffgehaltes.
Typ 405 entspricht einem hellen Mehl mit
niedrigem Mineralstoffgehalt, Typ 1800
einem dunklen mit hohem Gehalt.
Oft wird fälschlicherweise vom "Aschegehalt
des Mehls" gesprochen. Dabei werden die
nichtbrennbaren Bestandteile des Mehls
gemeint, die der Mineralstoffmenge
entsprechen.


Hier ist ein sehr altes Mahlwerk zu sehen. Mehl entsteht, wenn Getreide zwischen Mahlsteinen zerkleinert wird.
Nach jeder Zerkleinerung schließt sich eine Sichtung und Siebung an, um die verschiedenen Partikelgrößen zu trennen. Alles, was kleiner als 180 µm ist, wird gleich als Mehl abgezogen. Grieß wird zur Grießputzmaschine geführt und Schrot meist erneut den Mahlwerken zugeführt.

Die sachgerechte Lagerung von Mehl liegt unter
20°C und bei 65% Luftfeuchtigkeit. Helle Mehle sind 1,5 Jahre haltbar, dunkle Mehle bis 8 Monate und Vollkorn bis 8 Wochen.
Bei längerer Lagerung wird das Mehl ranzig, weil die Fettsäuren abgebaut werden.
Auch dem direkten Sonnenlicht sollte Mehl nicht ausgesetzt werden, denn die Mehlfarbstoffe zersetzen sich.




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